Zentrale Veranstaltung für Schleswig-Holstein am 22. Juni 2021 in Gudendorf/Dithmarschen
Weiteres Gedenken in Neumünster, in Wahlstedt, in Bredstedt, in Kiel und auch im Kreis Pinneberg in Uetersen am 18. Juni, in Wedel am 19. Juni, in Quickborn am 20. Juni, in Elmshorn am 22. Juni mit gemeinsamem Aufbruch zum Gedenken in Gudendorf. Zum Abschluss findet am Sonntag, 27. Juni 2021 um 11 Uhr ein Friedensgottesdienst in der Wedeler Immanuel-Kirche am Roland statt.
Aufruf zum Gedenktag 22. Juni 2021
Wir rufen auf, um den 22. Juni 2021 herum in den verschiedenen Erinnerungsorten in Schleswig-Holstein der Toten aus den Ländern der ehemaligen Sowjetunion zu gedenken! Vor 80 Jahren begann am 22. Juni 1941 mit dem militärischen Überfall Nazi-Deutschlands auf die Sowjetunion ein bis dahin unvorstellbarer Vernichtungskrieg gegen den sogenannten „jüdischen Bolschewismus“, – wie zuvor schon beim Einfall in Polen. Das Ende ist bekannt. Der „Kreuzzug gegen den Bolschewismus“ kostete 50 Millionen Menschen das Leben. Unter ihnen waren 25 Millionen Sowjetbürger. Hinter dem Tarnnamen „Unternehmen Barbarossa“ verbarg sich das monströse Verbrechen eines Eroberungs- und Vernichtungskrieges gegen die Sowjetunion und deren Bevölkerung.
Über fünf Millionen sowjetische Soldaten gerieten in deutsche Kriegsgefangenschaft, 3,3 Millionen wurden durch Hunger und Terror ums Leben gebracht, auch in Schleswig-Holstein. Es ist den vielen meist ehrenamtlich geführten Erinnerungsorten zu verdanken, dass die Erinnerung an diese Zeit wachgehalten wird und die Gräber nicht in Vergessenheit geraten. Viele fühlen sich dem Schwur von Buchenwald verpflichtet, den die Überlebenden des Konzentrationslagers auf dem einstigen Appellplatz leisteten: „Die Vernichtung des Nazismus mit seinen Wurzeln ist unsere Losung. Der Aufbau einer Welt des Friedens und der Freiheit ist unser Ziel.“ Damals wie heute sollte die Lehre sein: Nie wieder Krieg! Nie wieder Faschismus!
Uns beunruhigt die Wiederbelebung alter Feindbilder gegenüber Russland, die eine Entspannungspolitik und freundschaftliche Beziehungen mit Russland erschwert. Gerade gegenüber dem Land, das im Zweiten Weltkrieg die meisten Toten zu beklagen hatte und zu den Befreiern gehört, empfinden wir eine große Verantwortung. Eine Politik des friedlichen Miteinanders wäre das Gebot der Stunde, wie dies die 1990 von allen europäischen Staaten einschließlich Russland, den USA und Kanada verabschiedete Charta von Paris vorsieht: „Das Zeitalter der Konfrontation und der Teilung Europas ist zu Ende gegangen. Wir erklären, dass sich unsere Beziehungen künftig auf Achtung und Zusammenarbeit gründen werden.“ Gutnachbarschaftliche Beziehungen zu Russland sind eine Voraussetzung für den Frieden in Europa.
Uetersen, 18. Juni 2021, 17 Uhr, (Neuer) Friedhof:
Gedenkveranstaltung am „Gedenkstein für 27 Sowjetbürger“. Veranstalter: Geschichtswerkstatt des SPD-Ortsvereins und Förderverein Spurensuche.
Quickborn, 20. Juni 2021 um 14 Uhr, Gedenkfeier an den Gräbern sowjetischer Kriegsgefangenen auf dem Nordfriedhof
mit musikalischer Umrahmung. Veranstalter: Träger- und Förderverein Henri- Goldstein-Haus Quickborn e.V., Förderverein Gegen das Vergessen – Spurensuche im Kreis Pinneberg und Umgebung 1933-1945 e.V.
Wedel, Samstag, 19. Juni 2021, um 11 Uhr Kundgebung auf dem Rathausplatz
Grußworte aus den beteiligten Gruppen: Friedensnetzwerk Kreis Pinneberg, Friedenswerkstatt Wedel im Friedensnetzwerk, Bündnis gegen Rechts im Kreis Pinneberg, Arbeitskreis der Stadt Wedel gegen Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit,VVN-BdA, DGB, Bündnis 90/Die Grünen
Elmshorn, Dienstag, 22. Juni 2021, um 14:30 Uhr Kundgebung auf dem Alten Markt
Friedenswort: Marianne Kolter, DIE LINKE Rezitationen mit Horst Marn
Gemeinsamer Start der Gruppen aus dem Kreis Pinneberg zur zentralen Veranstaltung in Gudendorf
Gudendorf 22. Juni 2021 ab 17 Uhr
Gedenkstätte Vierthstraße, 25693 Gudendorf/Dithmarschen
Auftakt-Veranstaltung in Wedel – Friedenskundgebung
Samstag, 19. Juni 2021, um 11 Uhr auf dem Rathausplatz
Militär löst keine Probleme. Eine andere Politik muss her:
Wir fordern, die militärische Aufrüstung zu stoppen. Deutsche Diplomatie soll Spannungen abbauen, gegenseitiges Vertrauen aufbauen, Perspektiven für Entwicklung und soziale Sicherheit schaffen, Entspannungspolitik auch mit Russland vorantreiben, verhandeln und abrüsten. Diese Einsichten werden wir überall in unserer Gesellschaft verbreiten und so weiterhin den Friedenswilllen der Mehrheit unserer Bevölkerung unterstützen.
Keine Erhöhung der Rüstungsausgaben – Abrüsten ist das Gebot der Stunde
Friedensnetzwerk Kreis Pinneberg, Friedenswerkstatt Wedel im Friedensnetzwerk, Bündnis gegen Rechts im Kreis Pinneberg, Arbeitskreis der Stadt Wedel gegen Rechtsradikalismus und Ausländerfeindlichkeit, VVN-BdA, Bündnis 90/Die Grünen, DGB, ver.di
V.i.S.d.P. Irmgard Jasker, Hasenkamp 8, 22880 Wedel, 04103 – 3386, irmgard@jaskers.de