Die Hinweistafel „Verfolgung in Elmshorn“ am Rathaus weist auf die „Arisierung“ Elmshorner Geschäfte und Unternehmen durch den NS-Staat hin. Ab Januar 1933 begann überall die Verfolgung, Misshandlung und Vernichtung von Menschen aus politischen, rassischen, religiösen und ideologischen Gründen durch den NS-Staat. Auch in Elmshorn. Die Büromaterialien- und Papier-Großhandlung des jüdischen Elmshorner Bürgers Max Meyer wurde […]
„Herrn Dr. med. Franz Lucas, geb. 15.9.11 Anschrift: Elmshorn, städtisches Krankenhaus wird gem. §7 des Gesetzes zur Fortführung und zum Abschluß der Entnazifizierung bestätigt, dass er keinerlei Bindungen zur NSDAP oder ihren Gliederungen hatte und von dem Gesetz zur Fortführung und zum Abschluß der Entnazifizierung nicht betroffen ist.“ [1] Bild1 Im Fragebogen des Military […]
8. Juni 1965: Die widerwillige Vernehmung des Kurt Dreyer durch Amtsgerichtsrat Kröger in Wedel 8.6.1965, Amtsgericht Wedel, Gorch-Fock-Straße 9: „Aus dem Offizierslehrgang in Dresden kam ich im April 1942 als Leutnant der Schutzpolizei der Reserve nach Hamburg zur Polizeibehörde. Hier wurde ich kurz vor dem Ausrücken dem Reservepolizeibataillon 101 als Führer des sogen. `schweren Zuges´ […]
Die alte Brennerei in Tornesch, im Volksmund „De Sprit“ genannt, wurde 1900 von einem Hamburger Konsortium übernommen, zu dem auch Louis Saulmann und Gustav Falkenstein gehörten („Brennerei-und Presshefefabrik Tornesch GmbH“). Diese Fabrik wurde ein rasch florierendes Unternehmen (chemische und pharmazeutische Produkte); 1919 waren 50 Arbeiter zu einem hohen sozialen Standard dort beschäftigt (bereits 1914 wurde […]
In der Ellerauer Straße, direkt an der Gronau, befand sich der landwirtschaftliche Hof von Hans Micheelsen.[1]Verlag A. Beig (Hg.): Adressbuch für Pinneberg und Umgegend. Pinneberg 1935/36. Verlag Heinrich Buschmann (Hg.): Heimat-Adressbuch Landkreis Pinneberg. Ausgabe 1959. München 1959. Micheelsen gehörte zu dem rechtsbürgerlichen Milieu der Landgemeinde Quickborn. Er war im Vorstand des örtlichen Landwirtschaftlichen Vereins[2]Pinneberger Tageblatt, […]
Staatsarchiv Hamburg, 351-11 Amt für Wiedergutmachung/31550
Anfang des Jahres 1946 entfachte in der Neuen Hamburger Presse, die Wochenzeitung für Hamburg und Schleswig-Holstein der britischen Militärbehörden, eine Leserbriefauseinandesetzung, die der Autor Ralph Giordano in Gang setzte. Es ging um die begonnenen und die anstehenden Prozesse gegen Deutsche wegen nationalsozialistischer Gewalttaten und die Frage nach der Schuld: Waren die Deutschen kollektiv für die […]
Der Niederländer Albert van de Poel hielt in seinen im Winter 1944/45 niedergeschriebenen Erinnerungen über seine KZ-Haft in Neuengamme über Karl Baron von Rosenberg fest: „Zu den schwärzesten Schafen im Konzentrationslager gehörten die Juden. Und unter ihnen lebte Baron von Rosenberg. Er war Katholik und fühlte sich in dieser Gruppe von Menschen nicht heimisch, mit […]
Nach dem am 15. September 1935 erlassenen „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ waren Eheschließungen zwischen Juden und „Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes“ verboten.[1]Reichsgesetzblatt 1935 I, Bl. 1146 f. Um solche Ehen zu unterbinden, mussten heiratswillige Paare vor der Eheschließung bei den Standesämtern ihre „arische“ Abstammung nachweisen. Was passierte nun aber […]
Zu den Personen, die trotz jüdischer „Rassenzugehörigkeit“ in der Zeit des Nationalsozialismus zunächst unter einem gewissen rechtlichen Schutz vor Verfolgung standen, zählten Juden in sogenannten „Mischehen“, die mit einem „arischen“ Partner verehelicht waren.[1]Nach der Definition der „Nürnberger Gesetze“ galten nicht nur Personen jüdischer Konfession zu den Juden, sondern entsprechend der nationalsozialistischen Rassedefinition auch deren … Weiterlesen […]