Wi­der­stand auf Hel­go­land

18. April 1945
Hel­go­land

 

Erich P.J. Friedrichs, Helgoländer Widerständler (Foto F.Schensky)  Georg E. Braun, Helgoländer Widerständler (Foto Bes. E. Braun)    Karl Fnouka, Helgoländer Widerständler (Foto Bes. P. Fnouka)   Kurt. A. Pester, Helgoländer Widerständler  (Foto Bes. H. Pester)   Martin O. Wachtel, Helgoländer Widerständler, (Foto Helgoland April 1944, Bes. A. Friederichs)

Erich P.J. Fried­richs   Ge­org E. Braun      Karl Fnou­ka         Kurt A. Pes­ter      Mar­tin O. Wach­tel

 

Hinrichtung der Widerständler:  Schießanlage Cuxhaven-Sahlenburg (Foto CN 1955)

Ort  der Hin­rich­tung:  Schieß­stand Cux­ha­ven-Sah­len­burg (Foto CN 1955)

MÄNNER IM HELGOLÄNDER WIDERSTAND

Auf Hel­go­land hat es im Lau­fe sei­ner wech­sel­haf­ten Ge­schich­te vie­le mu­ti­ge Men­schen ge­ge­ben.  Un­ter den ver­schie­de­nen Lan­des­her­ren kämpf­ten sie für ihre Rech­te und ran­gen mit dem Meer, um Men­schen­le­ben zu ret­ten oder ihre Exis­tenz zu si­chern.  Mu­ti­gen Hel­go­län­dern und Fest­län­dern ist es zu ver­dan­ken, dass die Be­völ­ke­rung nach dem Zwei­ten Welt­krieg über­haupt wie­der in ihre Hei­mat zu­rück­keh­ren konn­te. Auch die Zeit des Wie­der­auf­baus brach­te  Men­schen her­vor, die die In­sel fest ent­schlos­sen in die Zu­kunft steu­er­ten.

Mu­tig wa­ren auch der Hel­go­län­der Erich Fried­richs und der aus Süd­deutsch­land stam­men­de Dach­de­cker­meis­ter Ge­org Braun.  Auf der klei­nen, to­tal vom Mi­li­tär kon­trol­lier­ten In­sel mit­ten in der Nord­see schaff­ten sie es, eine Wi­der­stands­grup­pe zu bil­den, die am Ende des Zwei­ten Welt­krie­ges, als die­ser schon ver­lo­ren war,  ver­such­ten, Hel­go­land vor der völ­li­gen Zer­stö­rung zu ret­ten.  Bei Braun auf dem Ober­land tra­fen sich haupt­säch­lich Of­fi­zie­re und Sol­da­ten der in der Nähe lie­gen­den Bat­te­ri­en „Falm“ und „Ja­cob­sen“.  Treff­punkt im Un­ter­land war Erich Fried­richs‘ Gast­wirt­schaft, das „Frie­sen­haus“. Dort fan­den sich haupt­säch­lich Hel­go­län­der und Zi­vi­lis­ten vom Fest­land ein. Nie tra­fen sie sich in grö­ße­ren Grup­pen, im­mer ka­men sie wie zu­fäl­lig vor­bei.

Wäh­rend die Mi­li­tär­grup­pe um Ge­org Braun die Plä­ne für eine kampf­lo­se Überg­a­be der In­sel an die Al­li­ier­ten aus­ar­bei­te­te, hat­ten Erich Fried­richs und ei­ni­ge sei­ner Leu­te Funk­kon­takt zu den Eng­län­dern.  Fried­richs war Funk­of­fi­zier an der Si­gnal­sta­ti­on un­weit des Hau­ses von Ge­org Braun und so konn­te bei spo­ra­di­schen Tref­fen In­for­ma­tio­nen aus­ge­tauscht wer­den. Kurz vor der Aus­füh­rung der Plä­ne wur­den die­se von zwei Mit­glie­dern der Grup­pe ver­ra­ten. Etwa zwan­zig Män­ner wur­den am frü­hen Mor­gen des 18. April auf Hel­go­land ver­haf­tet und vier­zehn von ih­nen nach Cux­ha­ven trans­por­tiert.  Nach ei­nem Schnell­ver­fah­ren wur­den fünf am Abend des 21. April 1945 am Schieß­platz Cux­ha­ven-Sah­len­burg hin­ge­rich­tet.

Ih­nen zu Eh­ren wur­den am 18. April 2010 “Stol­per­stei­ne“ auf Hel­go­lands Stra­ßen ver­legt.  Ihre Na­men sind:

STOLPERSTEINE alle auf einem Stein

Autorin des Beitrages: Astrid Friederichs
Die dramatische Geschichte der Widerstandsgruppe und ihrer Rettungsaktion auf Helgoland beschreibt Astrid Friederichs in ihrem Buch „Wir wollten Helgoland retten.“.  Herausgeber Museum Helgoland, ISBN 978-3-00-030405-7, Kontakt:  afrberlin(at)t-online.de    

                       

Veröffentlicht von Astrid Friederichs am

Ein Hinweis zu “Widerstand auf Helgoland”

  1. Arnold Schott sagt:

    Moin moin

    Ich war 1969 von April bis Ok­to­ber als Ma­ri­ne­sol­dat auf Hel­go­land sta­tio­niert und wir hör­ten da­mals nichts von den Wi­der­stands­kämp­fern auf Hel­go­land.
    Im Juli 2017 be­such­te ich Hel­go­land er­neut für eine Wo­che, konn­te aber kei­nen der Stol­per­stei­ne ent­de­cken. Ich such­te ja auch nicht da­nach.
    An­läss­lich mei­nes 50. Jah­res­ta­ges auf Hel­go­land stol­per­te ich über den Stol­per­stein am Klip­pen­rand­weg beim Ber­li­ner Bä­ren. Ta­ges­gäs­te sa­hen mir zu, wie ich den Stol­per­stein fo­to­gra­fier­te und wir ka­men ins Ge­spräch.

    Da ich mich für wei­te­re Stol­per­stei­ne in­ter­es­sier­te, sah ich ins In­ter­net und fand wei­te­re 5 Hin­wei­se auf den Hel­go­län­der Wi­der­stand. Auch die­sen Kämp­fern für Recht und Frei­heit im Na­tio­nal­so­zia­lis­mus soll­te man mit Stol­per­stei­nen un­sterb­lich ma­chen.

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