In der damaligen Gastwirtschaft von Gerhard Wüpping in der Ulzburger Straße, heute Gaststätte „Onkel Hannes“, versammelten sich noch nach der Machtübernahme der NSDAP Anhänger der kommunistischen Partei. Um nicht weiter aufzufallen, traten sie als Blasorchester auf, das sich in der Gastwirtschaft zu Proben traf. Im Mai 1933 wurden diese Treffen von den Nationalsozialisten bzw. der Polizei unterbunden. Die in dem Lokal angetroffene 15-köpfige kommunistische Kapelle, darunter der 31-jährige Arbeiter August Brandt aus Friedrichsgabe, wurde verhaftet und nach Altona gebracht. Die Musikinstrumente wurden konfisziert und teilweise beschädigt.[1]
1947 erinnerte sich August Brandt in einer Vernehmung hieran: „Im Mai 1933 wurde ich mit noch 15 anderen Männern von Lührs [NSDAP-Ortsgruppenleiter von Friedrichsgabe, d. Verf.] und seine zusammengeholte SS u. SA alle mit Pistolen bewaffnet in der Gastwirtschaft von Gerhard Wüpping in Friedrichsgabe verhaftet. Lührs kam mit der Pistole in der Hand in den Raum hinein, als wir mit dem Blasorchester beim Einüben eines Ständchen waren, dass zu einer Hochzeit gespielt werden sollte. Lührs bedrohte uns mit erschiessen, wenn wir das Lokal verlassen würden und erklärte wir seien verhaftet und würden abgeführt nach Altona, was dann auch nachts um 2.00 Uhr geschehen ist. Jeder nahm sich von den Instrumenten was er wollte. Viele Instrumente wurden beschädigt und auseinandergetragen.“ [2]