Straßenbenennungen im Nationalsozialismus: Scharnhorststraße

4. März 1936
Amselweg, Quickborn

Im März 1936 beschlossen die Quickborner Gemeindevertreter, den östlich von der Heinrich-Lohse-Straße abzweigende Weg[1] in „Scharnhorststraße“ zu benennen.[2] Benannt wurde die Straße nach dem preußischen General, Militärtheoretiker und Heeresreformer Gerhard von Scharnhorst (1755 – 1813). Scharnhorst hatte sich mit dem Einfluss der Französischen Revolution auf die erfolgreiche Kriegsführung der französischen Armee auseinadergesetzt und Reformen entwickelt, die in der Einführung der allgemeinen Wehrpflicht und der Ablehnung der im Offizierskorps vorhandene Adelsprivilegien mündeten.[3]

Von den Nationalsozialisten wurde Scharnhorst für militärische Ziele instrumentalisiert. Vor allem seine Forderung nach einer allgemeinen Wehrpflicht, die nach dem Versailler Vertrag abgeschafft und 1935 von den Nationalsozialisten wieder eingeführt wurde,[4] diente dazu, eine Gedenkkultur zu etablieren, die zur Militarisierung der Gesellschaft beitragen sollte.

Die „Scharnhorststraße“ heißt heute „Amselweg“. Wann die Straße umbenannt wurde, ist bisher nicht bekannt.

Veröffentlicht von Jörg Penning am

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