Maria wurde am 20. März 1943 in N.N., damals Sowjetunion jetzt Weißrussland, geboren. Ihre Eltern sind Wassili Skumatow und Nadezda Skumatow[1]; der Beruf des Vaters ist unbekannt, die Mutter ist Arbeiterin. Die Eltern kamen mit Maria am 26. Juli 1944 aus Polozk[2] nach Uetersen. Dies geschah jedoch nicht freiwillig. Sie lebten in der Unterkunft auf dem Gelände der „Uetersener Maschinenfabrik Hatlapa“; dort hat auf jeden Fall ihre Mutter auch gearbeitet[3], denn nur ihre Meldekarte ist überliefert[4].
Maria starb bereits am 21. August 1944 in Uetersen im Krankenhaus Bleekerstift[5]; sie wurde nur 17 Monate alt. Als Diagnose ist „Pneumonie“[6] im Sterbeeintrag des Standesamtes genannt. Sie wurde auf dem Neuen Friedhof beerdigt; das Grab ist mit einem Grabstein vorhanden[7]. Im Beerdigungsregister der Kirchengemeinde ist dieser Todesfall jedoch auch nicht verzeichnet.
Die Mutter ist laut Meldekarte im Juni 1945 „unbekannt verzogen“[8], wie es im Amtsdeutsch heißt. Mehr ist über das Schicksal der Mutter nicht bekannt.
Am 15. Februar 2019 wurden für Maria und ihre befreite Mutter Stolpersteine im Tornescher Weg 5-7 verlegt. Die Inschriften lauten:
MARIA SKUMATOW
GEB. 20.3.1943
SOWJETUNION
TOT 21.8.1944
NADEZDA SKUMATOW
SOWJETUNION
SEIT 1944 ZWANGSARBEIT
BEFREIT
Die Patenschaft für Marias Stolperstein haben Charlotte und Marc-Oliver Michael, Hamburg, übernommen; die Patenschaft für den Stein ihrer befreiten Mutter konnte aus der Kollekte des Abendgottesdienstes am 27. Januar 2019 in der Klosterkirche finanziert werden.
Erhard Vogt, Febr. 2019
[1] Vgl. Sterberegistereintrag des Standesamtes Uetersen Nr. 160/1944.
[2] Jetzt Polazk in Weißrussland.
[3] Sie ist nach einer Aufstellung der Fa. Uetersener Maschinenfabrik Hatlapa vom 05.11.1946 dort vom 31.08.1944 bis 20.03.1945 als „Zivilrussin“ beschäftigt gewesen. Vgl. ITS Archiv Bad Arolsen Dokument Nr. 2.1.2.1/0911-1077A/0968/0126.
[4] Vgl. „Einwohnermeldekartei für Ausländer“ im Stadtarchiv Uetersen.
[5] Vgl. Sterberegistereintrag des Standesamtes Uetersen Nr. 160/1944.
[6] Lungenentzündung
[7] Grab-Nr. 36; vgl. ITS Archiv Bad Arolsen, Dokument Nr. 2.1.2.1.0911-1077A-0967-0087_Todesfälle UDSSR 1.
[8] Vgl. „Einwohnermeldekartei für Ausländer“ im Stadtarchiv Uetersen.