Das „Kommando Tor[nescher]weg 5“ befand sich auf dem Gelände der Maschinenfabrik HATLAPA und war belegt mit 70 bis 80 russischen Kriegsgefangenen. In den Quellen wird das Lager fälschlicherweise auch „Tornweg 5“ und „Torweg 5“ genannt. Die Gefangenen wurden nicht ausschließlich in technischen Bereichen eingesetzt. Da die Beaufsichtigung im Verlauf von der Wehrmacht auf die NSDAP Ortsgruppe Uetersen überging, ist davon auszugehen, dass die Kriegsgefangenen zu Zwangsarbeitern umgewidmet wurden. Dieses kann eine Verbesserung der Ernährungssituation bewirkt haben, bedeutete aber auch den Verlust des Schutzes durch die Genfer Konvention.
Quelle:
Service des Victimes de la Guerre, Brüssel (Form-96-Bögen) und
Liste des Zentralen Justizamtes für die britische Zone, Hamburg 6.9.1947 (erstellt vom Landesarbeitsamt Schleswig-Holstein) als Quelle in: Gerhard Hoch und Rolf Schwarz: Verschleppt zur Sklavenarbeit. Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter in Schleswig-Holstein, Kaltenkirchen 1985, S.159ff. sowie auf http://www.zwangsarbeiter-s-h.de/ online 20.08.2013
Ausländerlagerliste der Stadt Uetersen/Kreis Pinneberg vom 10. Juni 1947 auf eine Anfrage des Landesarbeitsamtes Kiel
ITS Arolsen Dokument 2.2.0.1/0089/0213 und 2.2.0.1/0089/0206
erstellt von Volker Sartorti
Am 15. Februar 2019 wurde unter der Adresse „Tornescher Weg 5 – 7“ neben den vier Stolpersteinen ein „Kopfstein“ verlegt, der den Ort erklärt:
VON 1941–1945
KRIEGSGEFANGENEN- UND ZWANGSARBEITERLAGER
FIRMA UET. MASCHINENFABRIK HATLAPA
MÄNNER, FRAUEN MIT KINDERN
AUS ITALIEN UND DER SOWJETUNION
ENTWÜRDIGT / AUSGEBEUTET
EINIGE VERLIEREN IHR LEBEN
Die Patenschaft für den Kopfstein hat SPD-Ortsverein übernommen.