Geboren am 9. November 1903 in Lauterbach, Tschechoslowakei; 1936 Papierarbeiter.
Angeklagter im sechsten Offenborn-Prozess (Geschäftsnummer 10.0.Js.143.35.F.), Verurteilung am 3. Februar 1936 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu 4 1/2 Jahren Zuchthaus, 5 Jahren Ehrverlust und Zulässigkeit der Polizeiaufsicht.
„… Er gehörte der KPD seit Dezember 1932 an, vertrat seinen Bruder Franz während dessen Schutzhaft in Leitung der illegalen Ortsgruppe Uetersen und ließ sich auch durch die eigene Schutzhaft im Sommer 1933 nicht von einer weiteren umfangreichen hochverräterischen Betätigung abhalten. Er war als Kassierer tätig, zahlte Beiträge bis November 1934, nahm zahlreiche Treffs wahr und beteiligte sich in erheblichen Umfange an der Verteilung illegaler Schriften. Davon kann keine Rede sein, dass er nur der Handlanger seines Bruders war. Franz Kristen ist nach dem Eindruck in der Hauptverhandlung zweifellos die stärkere Persönlichkeit gewesen. Josef Kristen ist aber trotzdem selbständig handelnd gewesen, schon sein Tun zeigt, als Franz Kristen in Schutzhaft saß, er hat nach eigenem Entschluss und Willen gehandelt. …“[1]
Erhard Vogt
[1] Urteil des 3. Strafsenats des Kammergerichts Berlin vom 03.02.1936 (Geschäftsnummer 10.0.Js.143.35.F.).
Quelle: Stadtarchiv Elmshorn
Josef Kristen (1903–1993) . Sein Sohn Helmut Kristen (https://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Kristen). Josef Kristen war in der VVN tätig. Auskünfte könnte Ihnen Familie Wilke in Wedel geben und das Archiv der VVN Hamburg.
MfG Manfred Schöncke