He­le­ne Jo­hann­sen (1879-1941/​42) – Schloss­kamp 31 (Rog­gen­hof 5)

Helene Johannsen, links (Foto: Sammlung Sonja Strecker)
7. De­zem­ber 1879
Schloss­kamp 31, We­del

He­le­ne Jo­hann­sen wur­de mit dem Na­men Struck­mey­er am 7.12.1879 in We­del ge­bo­ren. Ihre El­tern be­sa­ßen eine Schlach­te­rei und ei­nen noch be­kann­te­ren Gast­hof in der Müh­len­stra­ße in We­del. Als sie 18 Jah­re alt ist, lernt sie Theo­dor Jo­hann­sen ken­nen. 1899 hei­ra­tet sie den Ko­lo­ni­al­wa­ren-Groß­händ­ler, der ab 1915 eine Nähr­mit­tel­fa­brik in der Ha­fen­stra­ße be­trieb. Er war ein Wohl­tä­ter der Stadt We­del, denn er bau­te die Theo­dor-Jo­hann­sen-Sied­lung als Werks­woh­nun­gen für die An­ge­stell­ten sei­ner Fir­ma.

He­le­ne Jo­hann­sen wur­de 1908 an ei­nem Frau­en­lei­den ope­riert. Da­nach tra­ten sehr plötz­lich An­zei­chen ei­ner psy­chi­schen Stö­rung auf, was dazu führ­te, dass sie am 21.5.1910 ei­nen Selbst­mord­ver­such in Oevel­gön­ne in der Elbe un­ter­nahm. Seit­dem leb­te sie im Sa­na­to­ri­um Schell­hor­ner Berg bei Preetz. Ihre Krank­heit wei­te­te sich zu ei­ner Schi­zo­phre­nie aus, was dazu führ­te, dass sie sich apa­thisch oder ag­gres­siv ver­hielt und ihre Fa­mi­lie nicht mehr er­kann­te. 1925 wur­de Theo­dor Jo­hann­sen von sei­ner Frau ge­schie­den.

In den 1930er Jah­ren be­fand sich He­le­ne Jo­hann­sen in der Heil- und Pfle­ge­an­stalt Neu­stadt. 1931 starb Theo­dor Jo­hann­sen.

In den 1940er Jah­ren wur­de He­le­ne Jo­hann­sen in die Pfle­ge- und Heil­an­stalt Me­se­ritz-Obra­wal­de, im heu­ti­gen West-Po­len, ver­legt. Wil­helm La­di­ges, der He­le­nes Toch­ter Her­tha ge­hei­ra­tet hat­te, küm­mer­te sich in den letz­ten Le­bens­jah­ren um He­le­ne Jo­hann­sen; er be­such­te sie re­gel­mä­ßig und be­zahl­te nach Theo­dors Jo­hann­sens Tod die Kli­nik­kos­ten. Er war es dann auch, der 1944 vom Tod sei­ner Schwie­ger­mut­ter in­for­miert wur­de.

Quellen:
Nachfahren (Zeitzeugen): Familie Ladiges
Literatur: Wedeler Stadtgeschichte Bd.8: Beitrag des Wedeler Lehrers und Historikers Dr.Thies Bitterling

Pro­jekt­grup­pe Stol­per­stei­ne der Ge­brü­der-Hum­boldt-Schu­le We­del un­ter der Lei­tung von Son­ja Stre­cker

Veröffentlicht von Jörg Penning am

Kom­men­tie­ren Sie den Bei­trag

Ihre E-Mail-Adres­se wird nicht ver­öf­fent­licht. Er­for­der­li­che Fel­der sind mar­kiert **

*

Die­se Web­site ver­wen­det Akis­met, um Spam zu re­du­zie­ren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.

Navigiere zu
Themen
  • Arbeitslager
  • Ereignis
  • Jugend
  • Nazi-Organisation
  • Person
  • Verfolgung
  • Widerstand
  • Alle Kategorien aktivieren