Heinrich-Martin Kölln (1909-1942), Bauingenieur, Hauptsturmführer und Ratsherr

15. Dezember 1933
Seminarstraße 30, Uetersen

Geboren am 3. Dezember 1909 in Uetersen[1] als Sohn von Hinrich Albert (Henry) Kölln und Anna Helena Kölln, geb. Schlichting. Der Vater ist Zimmermeister; die Familie wohnt in der „Seminarstraße 30“[2].

Als rangältester Führer der Sturmabteilungen wird Kölln aufgrund des Gemeindeverfassungsgesetzes vom 15. Dezember 1933 zum ständigen Gemeinderatsmitglied (= Ratsherr) berufen; sein Rang ist der eines Hauptsturmführers[3]. Kölln ist gerade 24 Jahre alt.

Sein Beruf wird mit „Bauingenieur“ angegeben[4]. Details seines Werdegangs sind nicht bekannt.

Heinrich Martin Carl Kölln hat am 12. Januar 1935 in Uetersen Dora Helene Irma Keller geheiratet.[5] Sie wurde am 16. September 1910 in Pinneberg geboren.[6] Ehefrau Irma ist am 1. Mai 1937 Mitglied der NSDAP geworden (Nr. 5.290.909)[7].

Die Wohnadresse „Seminarstraße 30“ wird 1939 als die des „Ortshandwerkerführers“ genannt.[8] Ob er oder sein Vater der Ortshandwerkerführer ist, ist unklar.

1939/40 gehört er als Ratsherr immer noch zum „Uetersener Gemeinderat“[9], ist jedoch „mit der Wehrmacht im Felde stehend“[10].

Heinrich-Martin Kölln ist am 30. März 1942 in Samoilowo, östlicher Kriegsschauplatz, in Russland im Alter von 32 Jahren gefallen.[11] Das Standesamt Uetersen beurkundet den Tod am 20. Oktober 1942 aufgrund der Anzeige der Wehrmachtsauslandsstelle für Kriegsverluste und Kriegsgefangene am 25. September 1942. Der Dienstrang von Kölln wird hier mit „Unteroffizier“ angegeben[12].

 

Erhard Vogt, Oktober 2017

 

[1] Vgl. Sterberegistereintrag des Standesamtes Uetersen Nr. 176/1942.

[2] Vgl. Adressbuch 1904, in: Brütt/Scharfenstein, Uetersen und seine Einwohner, Uetersen 1995, S. 41.

[3] Vgl. H.F. Bubbe, Heimatbuch Uetersen Band II, Uetersen 1939, S. 141 f. Der Hauptsturmführer entspricht dem militärischen Rang eines Hauptmanns (vgl. www.lexikon-der-wehrmacht.de/Soldat/Dienstgradvergleich.htm, Aufruf am 08.10.2017).

[4] Vgl. Sterberegistereintrag des Standesamtes Uetersen Nr. 176/1942.

[5] Vgl. ebda.

[6] Vgl. Karte Nr. 859 im Kasten 2179 der NSDAP-Mitgliederkartei im Bundesarchiv Berlin – R 9361-IX Kartei.

[7] Vgl. ebda.

[8] Vgl. Führer durch die Stadt der Rosen, Uetersen 1939, S. 26.

[9] Vgl. L. Mosler, 750Jahre Uetersen, Beiträge zur Geschichte, in: Uetersener Nachrichten vom 08.12.1984.

[10] Das.

[11] Vgl. Sterberegistereintrag des Standesamtes Uetersen Nr. 176/1942.

[12] Vgl. ebda. = Widerspruch zu Fußnote 3.

Veröffentlicht von Erhard Vogt am

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