Am 8. und 9. Mai 1941 flog die Royal Air Force (RAF) ihren bisher stärksten Einsatz gegen Deutschland. Insgesamt wurden 359 Bomberflugzeuge eingesetzt, von denen 317 Maschinen Angriffe gegen Hamburg und Bremen durchführten.[1] Bei einem Einsatz drei Tage später wurde ein Bomber über Friedrichsgabe abgeschossen, der sich auf dem Weg nach Hamburg befand.[2] Gegen 1:50 Uhr[3] stürzte das Flugzeug beim Dreibeekenweg ab.[4] Die gesamte 6-köpfige Besatzung des Großbombers, einer Wellington MK 1C mit der Bezeichnung R1472 BU-R, die am 11. Mai um 22:52 Uhr startete,[5] kam hierbei ums Leben.
Es starben die englischen Flieger:
Über Albert Livesey liegen nähere Informationen vor: Er wurde im Mai 1921 in Darwen, Lancashire in England geboren und war eins von neun Kindern der Familie Livesey. Er trat mit 18 Jahren im Oktober 1939 der RAF bei und war, wie ein Großteil der englischen Bomberflieger in Stradishall in Suffok stationiert. Albert Livesey machte 21 Fliegereinsätze über feindlichem Gebiet mit. Bei seinem 22. Einsatz starb er im Alter von 19 Jahren.
Die Mannschaftszusammensetzung der R1472 BU-R blieb bei den Einsätzen unverändert. Am Tag des Absturzes wurde jedoch eine Stunde vor dem Start der Offiziersanwärter Nigel Walker durch Arnold Gibson ausgetauscht. Für Nigel Walker bedeutete dieses das Überleben.[7]
Die Gefallenen wurden auf dem britischen Kriegsgräberfriedhof in Hamburg-Ohlsdorf bestattet. Albert Livesey findet sich hier unter der Gräberbezeichnung 5A F4-5 auf der Anlage der Commonwealth War Graves Commission. Im April 2011 suchten Familienangehörige aus Großbritanien die Absturzstelle auf, um sich über das damalige Geschehen zu informieren und den Toten zu gedenken.[8]
Zunächst möchte ich mich für Ihre interessante Arbeit bedanken, die immer wieder spannende Aspekte der heimatlichen Geschichte beleuchtet. Ich möchte Sie auf einen Fehler in Ihrem Artikel aufmerksam machen. Die Werknummer des Flugzeuges war die R1462 und nicht die R1472. Als ergänzende Information, das Flugzeug gehörte der 214. Squadron an. Beide Informationen gehen aus dem Dokument „Squadron Number: 214 Records of Events“ hervor, das im National Archive unter der Signatur AIR 27/1320/10 lagert.
Ergänzend: Das Flugzeug wurde durch Flakscheinwerfer der Batterien 1.-3./ Reserve Flakscheinwerfer Abteilung 368 und 1./ & 3./ Reserve Flakscheinwerfer Abteilung 119 erfasst und durch die Flak-Batterien 1./ Reserve Flak Abteilung 612, 2./ & 3./ Reserve Flak Abteilung 225, 1./ & 2./ Reserve Flak Abteilung 616, 2./ & 3./ Reserve Flak Abteilung 613 und 5./ Reserve Flak Abteilung 342 beschossen. Das ist eine bemerkenswert hohe Zahl und deutet auf den intensiven Beschuss hin. Diese Einheiten beanspruchten den Abschuss für sich. Diese Angabe ist der Sekundärquelle „Nachtjagd Combat Archiv“, Theo Boiten, S. 93 entnommen.
Hallo Katrin,
ich könnte dir da helfen. Hast du den Knopf noch? Ich bin im Archäologischen Landesamt in Schleswig zertifizierter Sondengänger und habe meine Forschungsgebiete hier in Pinneberg. Ich hätte da eine Idee bezüglich des Knopfes.
Guten Tag. Habe vor kurzem in der Nähe der Drostei in Pinneberg einen Uniform-Knopf gefunden aus 1925 mit der Aufschrift „escuela nacional de aviacion“ (zu dt. spanische Luftfahrtschule). Jemand eine Idee, wie dieser geschichtlich hier her gekommen sein könnte? LG Katrin W.
Hallo Katrin, wir können uns dieses auch nicht erklären. Aber vielleich hat einer der Leserinnen und Leser der Website eine Idee.
Guten Abend!
Mich interessiert wieviel Flugzeugabstürze im Weltkrieg
Geschehen sind. Am Herrendeich bei Glückstadt habe ich als kleiner Junge die Bergungsarbeiten eines abgestürzten Jagdflugzeugs beobachtet.
Guten Tag Herr Wagner,
wir haben leider keine Übersicht, wieviele Jagdflieger im Zweiten Weltkrieg abgestürzt sind. Allerdings liegt mir eine Liste vom International Tracing Service vor, in der die im Landkreis Pinneberg im Zweiten Weltkrieg verstorbenen Ausländer verzeichnet sind. Die Angaben in dieser Liste beruhen u.a. auf damalige Mitteilungen der zuständigen Standesämter in Uetersen, Pinneberg, Quickborn, Tangstedt und Wedel. In dieser Liste sind 36 Briten aufgeführt, die im Landkreis Pinneberg in der Zeit von Mai 1941 bis Mai 1945 an neun Tagen starben (zuzüglich ein Brite auf der Insel Helgoland).
Da im Landkreis keine Bodenkämpfe mit den britischen Streitkräften vorkamen und meines Wissens auch keine britischen Kriegsgefangene hier verstarben, wird es sich bei diesen Briten mit großer Wahrscheinlichkeit um Kampfflieger bzw. Besatzungsmitglieder gehandelt haben, die zumeist auf ihrem Weg nach Hamburg und anderen Städten des Deutschen Reiches über dem Kreisgebiet von den hier stationierten Flaks abgeschossen wurden oder notlandeten.
Angaben über im Kreis Pinneberg verstorbene Kampfflieger deutscher oder anderer Nationalität liegen mir nicht vor.