Anfang März 1936 wurden auf einer Sitzung der Gemeindevertretung Quickborn mehrere Wege und Straßen (um-)benannt, um an „verdiente“ Persönlichkeiten des Dritten Reichs zu erinnern. Eine dieser Straßen war die Schemmstraße. Es handelt sich hierbei um den damaligen Weg, der die Ellerauer Straße mit dem Bahnhof verband und heute Torfstraße heißt.[1]
Die Schemmstraße wurde benannt nach Hans Schemm, der 1891 in Bayreuth geboren wurde. Er war von Beruf Lehrer und schloss sich nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg einem Freikorps zur Bekämpfung der Räteherrschaft in München an. 1923 hatte Schemm erste Kontakte zur NSDAP und wurde ein Jahr später NSDAP-Ortsgruppenleiter von Bayreuth. Im Mai 1928 war er für die Nationalsozialisten im bayerischen Landtag und ab 1930 im Reichstag vertreten, wo er als kulturpolitischer Sprecher der nationalsozialistischen Reichstagsfraktion auftrat. Er gründete 1929 den Nationalsozialistischen Lehrerbund. Sein Rednertalent machte ihn zu einer führenden Persönlichkeit der NSDAP, vor allem in Süddeutschland. Am 5. März 1935 starb Hans Schemm infolge eines Flugzeugabsturzes, der durch einen Pilotenfehler eingetreten war.[2]