Straßenbenennungen im Nationalsozialismus: Richthofenstraße

4. März 1936
Heinrich-Hertz-Straße, Quickborn

Auf der Gemeindevertretersitzung im März 1936 beschlossen die Vertreter, den damaligen, vom Klingenberg abgehenden Wiesenweg nach dem einstigen „Fliegerhelden“ Manfred Albrecht Freiherr von Richthofen in „Richthofenstraße“ zu benennen.[1] Hintergrund der Entscheidung war vermutlich der Bezug zur militärisch genutzten Funkstation, zu der der Weg hinführte.

Richthofen wurde 1892 in Breslau geboren und war seit 1916 Pilot eines Jagdflugzeugs. Durch seine zahlreichen Luftsiege galt er als erfolgreichster deutscher Jagdflieger im Ersten Weltkrieg. Nach seinem Tod infolge eines Abschusses bei Corbie sur Somme wurde er als Nationalheld und charismatischer Draufgänger gefeiert.[2] Die Nationalsozialisten um Hermann Göring, der als Fliegerhauptmann im Jagdgeschwader Richthofens beteiligt war,[3] idealisierten ihn als Protagonisten der nationalen Sache und benannten u.a. das Jagdgeschwader 2 nach seinen Namen.[4]

Nach der Kapitulation benannte die Gemeinderatssitzung die „Richthofenstraße“ in „Heinrich-Hertz-Straße“ um.[5]

 

Veröffentlicht von Jörg Penning am

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