Der Begriff „Ding“, nordgermanisch „Thing“, bezeichnete eine germanische Volks- oder Gerichtsversammlung an einem altgewohnten Ort unter freiem Himmel, auf der alle Rechtsangelegenheiten des Stammes entschieden wurden.
Ganz nach der völkischen Ideologie der Nationalsozialisten versuchte das Reichsministerium für Volksaufklärung und Propaganda an die germanischen Traditionen anzuknüpfen und initiierten 1933 die „Thing-Bewegung“. Hierbei handelte es sich um Freilichtspiele an eigens hierfür erbauten „Thingplätzen“, auf denen kultische Sprechchordramen aufgeführt wurden, die eine künstlerische Ausdrucksform der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft darstellen sollten.[1]
In Friedrichsgabe wurde vermutlich auf Initiative des NSDAP-Ortsgruppenleiters Karl Lührs ein Thingplatz am heutigen Waldbühnenweg errichtet.[2] Heute heißt der Platz Waldbühne. Seine Formen sind noch gut zu erkennen. Wenige Meter nördlich hiervon befand sich ein Graben als Schießstand für die Hitlerjugend. Auch dieser Graben ist noch sichtbar.[3] Heute erinnert ein Hinweisschild an die geschichtlichen Ursprünge dieses Ortes.