Berta Braune, geb. Breßlein (*2. Okt. 1897 Pillkallen, Ostpreußen †13. Juni 1975 Horst) und ihr Ehemann Arthur engagierten sich in Horst schon früh als Sozialdemokraten. Arthur Braune war im Arbeiter-Samariter-Bund tätig; Berta Braune wurde 1922 zweite Vorsitzende der AWO, Ortsverein Horst. Berta Braune wurde 1944 wegen ihrer politischen Gesinnung von den Nationalsozialisten inhaftiert. Auslösend war eine Denunziation zweier Frauen aus Horst, die Berta Braune des Abhörens ausländischer Sender zunächst gegenüber dem Rendanten der Sparkasse Diedrich Mohrdiek bezichtigten und dieses dann offenbar auch gegenüber Bürgermeister Wilhelm Koopmann wiederholten. Berta Braune wurde daraufhin vom Oberlandjäger Kock aus Horst der Gestapo nach Itzehoe übergeben und alleine ihre Tätigkeit als „Funktionärin der SPD“ vor 1933 reichte aus, sie ins Gefängnis Lübeck-Lauerhof zu überführen. Hier erwartete sie ein Verfahren wegen Zersetzung der Wehrkraft. Nach Kriegsende wurde sie von Bürgermeister Heinrich Stamerjohann in die erste Horster Gemeindevertretung nach dem Zweiten Weltkrieg berufen. Sie wirkte u.a. im Wohnungsausschuss mit und hatte die schwere Aufgabe, für die vielen Flüchtlinge Wohnraum in Horster Häusern zu requirieren. Auch die Unterhaltung der Volksküche stand in den Nachkriegsjahren unter ihrer Verantwortung.
Quelle Horst Lexikon, Horst 2009