Quickborn-Hasloher Tageblatt, 03.01.1941:
„Wehrdienst in der Waffen-SS
Wehrmacht- und SS-Tauglichkeit öffnen nur den Besten den Weg
Vielen von unseren Jungen, die vor dem Eintritt in das wehrpflichtige Alter stehen, ist es noch nicht bekannt, daß sie ihrer Wehrpflicht auch bei der Waffen-SS genügen können. Folgende Zeilen sollen daher Aufklärung über das Wesen und die Aufgaben der Waffen-SS geben:
Der junge Freiwillige, der sich meldet, muß sich darüber klar sein, daß er einer Kampftruppe Adolf Hitlers beitreten will, die in den Kämpfen im Osten und im Westen unvergänglichen Ruhm an ihre Standarte und Fahnen geheftet hat. Die Worte des Führers, die er in seiner letzten Reichstagsrede von den Tapferen Divisionen und Standarten der Waffen-SS sprach, haben das aller Welt kund getan. Die Waffen-SS begann im Jahre 1933 mit der Aufstellung der Leibstandarte SS ‚Adolf Hitler‘. In den weiteren Jahren wurden dann die Standarten ‚Deutschland‘, ‚Germania‘, ‚Der Führer‘ und Spezialtruppen aufgestellt.
Die Auslese, die unter den Freiwilligen getroffen wird, ist äußerst streng. Zu der ärztlichen Untersuchung, die nach den gleichen Gesichtspunkten wie bei der Musterung für die Wehrmacht durchgeführt wird, tritt die SS-Eignungsprüfung. Der Bewerber muß sich dessen bewußt sein, daß er freiwillig in eine Gemeinschaft eintreten will, die bestimmte Voraussetzungen geistiger und körperlicher Art von ihm verlangt. (…) Bei Bewährung steht dem jungen Mann, der im Dienst in der Waffen-SS seinen Lebensberuf wählt, aber auch eine entsprechende Laufbahn offen.
Die Führerlaufbahn kann jeder angenommene Bewerber einschlagen, auch wenn er nicht die Reifeprüfung hat. Maßgebend hierfür ist Führung und Leitung in der Truppe. (…)
Für den jungen Bauernsohn, der die Liebe zur Scholle im Herzen trägt, ist von besonderer Bedeutung die Ansiedlung nach dem Ausscheiden aus der Waffen-SS als Wehrbauer im Osten. Aus den Männern, die durch die harte Schule der SS gegangen sind, wird sich im wiedergewonnenen Ostraum ein wertvolles deutsches Bauerntum bilden, um dieses deutsceh Land gegen jede Unterwanderung zu schützen.
In die Waffen-SS werden eingestellt längerdienende Freiwillige mit 4 1/2 und 12jähriger Verpflichtung (Unterführerlaufbahn) und sonstige Freiwillige (Kriegsfreiwillige) im Alter von 17 – 39 Jahren.
Einstellungen und Auskunft erfolgen durch die SS-Ergänzungsstellen Nordsee, Hamburg 13, Feldbrunnenstraße 72, Merk- und Meldeblätter sind von dieser Dienststelle anzufordern. SS-Annahmeuntersuchungen werden ab Mitte Januar 1941 durchgeführt.„