Am 26. Februar 1952 hielt die rechtsextreme „Sozialistische Reichspartei“ (SRP) in Quickborn eine Veranstaltung ab. Der SPD-Ortsvorsitzende Adolf Dietz, der die Versammlung aufsuchte, berichtete über die Veranstaltung in einem Schreiben vom 6. März 1952 an den SPD-Kreisverein Pinneberg:[1]
„Die S.R.P. Versammlung stand für uns unter einen unglücklichen Stern. In Hamburg hatte der Kreis 3 eine Kreisversammlung und konnte nur 2 Genossen und 1 Genossin schicken. Bei uns tagte die Fürsorgekommission mit dem großen Helferkreis an welchem etliche Genossen teilnehmen mussten, den alten Genossen hatte ich vom Besuch abgeraten, da mir bekannt geworden war, daß die Polizei erheblich verstärkt worden war und ich die Alten keiner Gefahr aussetzen wollte. Die anderen in aller Eile bestellten Genossen ließen [unleserlich] in Stich sodaß wir zu schwach waren um den Redner der S.R.P., ein gewisser Stelzner, fertig zu machen trotzdem wir uns reiflich Mühe gegeben haben. Es blieb nur bei der Drohung, vom Hausrecht Gebrauch zu machen. Die Versammlung selbst war von ca. 60 Personen besucht, davon schätze ich die Hälfte von mit der S.R.P. sympathisierenden. Der Vorsitzende war der hier wohnende Heimatvertriebene (aus Berlin geflüchtet, wahrscheinlich vor seinen eigenen Landsleuten) Kröplin [gemeint ist Koplin, d. Verfasser]. Auf einen Zuruf von mir wie sie sich zum K.Z. stellen, antwortete der Referent, daß er persönlich !! ein Gegner vom K.Z. wäre. Im Falle Dr. Richter antwortete der Referent: ‚das sich die S.R.P. nicht schützend vor diesen Mann stellen würde, falls sich herausstellen würde (!!) das die Anschuldigungen der Wahrheit entsprechen würden.‚[2] Im ganzen hat das Referat keine Höhepunkte. Unter den Anhängern der S.R.P. befanden sich auch einige Betrunkene.
Da der ‚Zustrom‘ der Besucher langsam und schleppend war, ist kaum anzunehmen das Hamburg ein Kontingent entsandt hatte. Ein paar Teilnehmer waren per Wagen von Kaltenkirchen gekommen. Nach [unleserlich] mit den beiden Hamburger Genossen nahmen wir von einer Diskussion Abstand und verließen den Saal nach der Pause gemeinschaftlich.“