Im Jahr 1946 verfasste Alwine Pernack im Rahmen Ihres „Antrages auf Ausstellung eines Ausweises für politisch, rassisch und religiös durch den Nazismus Verfolgte“[1] einen Lebenslauf, der hier wiedergegeben wird.[2]
Frau Pernack
Mein Lebenslauf.
Ich wurde im Mai 1933[3] in meiner Wohnung, Ottensen General Litzmannstraße[4] verhaftet, und mußte mit der Polizei nach Hamburg [unleserlich][unleserlich], und wurde dort vernommen, dann nach Fuhlsbüttel, dann wieder zurück in der Zelle, wo ich 14 Tage in Einzelhaft war, u.s.w. welches ich nicht alles so schreiben kann, denn es war eine furchtbare Zeit, was wohl jeder Genosse selber wissen muß. Familie sind nur [unleserlich] Opfer, mein Sohn, 3 Jahre Zuchthaus, dann krank geworden, sich das Leben genommen, mein anderer Sohn gefallen, mein Mann jetzt gestorben, ich habe in den Jahren kein guten Lebenslauf gekannt.
Quickborn d. 1.9.46