Lehrer Ernst Junge schrieb in der Schulchronik der Volksschule Renzel:
„August 1940. Inzwischen ist Frankreich besiegt; Belgien, Holland u. Norwegen nach Kampf besetzt und England stark bombardiert worden. Wir haben annährend 60 Nachtangriffe der Engländer als Zuschauer miterlebt. Das Ziel der Bomben war Hamburg. Der letzte Angriff dauerte 4 Stunden. Der angerichtete Schaden ist minimal. In unserem Ort sind zahlreiche Flacksplitter gefallen. Zwei Flackblindgänger explodierten bei Aufschlag in nächster Nähe des Hauses von Langenbeck. Ein englisches Flugzeug, das durch guten Flackbeschuß in starke Bedrängnis kam, warf seine gesammte Bombenlast von 9 Bomben an der Grenze unserer Feldmark am Borsteler Wohld ab ohne Schaden anzurichten. Die Bomben explodierten gleichzeitig, dadurch hatte Renzel sein erstes Erdbeben zu verzeichnen.“[1]
Rektor Frauen vermerkt in der Schulchronik:
„Der Sommer 1943 brachte Quickborn die große Spannung der Hamburger Tage. Die Terrorangriffe auf Hamburg wirken sich aufregend genug aus. Im Ort herrschte ein Autoverkehr wie in Friedenszeiten, ja noch größer. Die Hilfsbereitschaft der Bewohner kannte keine Grenzen. Die ungeheure Not schmiedete Dorfbewohner und Hamburger Großstadtbevölkerung schnell zu einer Schicksalsgemeinschaft zusammen. Die Schule war in allen Klassen mit Flüchtlingen belegt. Da lagen auf Stroh ganze Familien. Bis spät in die Nacht hinein hielt der Flüchtlingsstrom mehrere Tage hindurch an. Erschütternde Bilder gab es zu sehen. (…) Eines Nachts kam ein Hamburger an und sagte nur: „Ich habe 32 Häuser verloren“. Keine Klage kam über seine Lippen – war es stumpfe Ergebung in das harte Schicksal oder war es die aufrechte Haltung des echten Nationalismus?“[2]