Pinneberger Tageblatt, 03.05.1933:
„Der 1. Mai, der Tag der nationalen Arbeit, wurde auch in unserer Gemeinde in würdiger Weise begangen. Der Ort prangte in Flaggenschmuck, kaum ein Haus, das nicht geschmückt war. Um 8.45 Uhr marschierten bei Schmidts Gasthof die SS.- und SA.-Männer auf, die sämtlichen Vereine des Ortes mit ihren Fahnen und eine überaus zahlreiche Menschenmenge schlossen sich an. Um 9 Uhr fing der Gottesdienst an. Die Kirche bot kaum Raum genug, die Menge zu fassen. Der Geistliche forderte Achtung vor der Arbeit, welche Art sie auch sei, wenn sie nur in Treue geübt werde. Nicht Klassenhaß und Feindschaft soll gepredigt werden, sondern Liebe und Versöhnung, die die in die Irre Gegangenen auf den rechten Weg zurückführt, damit wir wieder ein einiges Volk werden. Das sei die Bedeutung des gewaltigen Aufbruchs der Nation. Von der Kirche ging es zum Gemeindehaus,wo, wie in allen deutschen Landen, eine Hitlereiche gepflanzt wurde. (…) Nun formierte sich der Zug wieder und marschierte unter Vorantritt der Musikkapelle der Freiwilligen Feuerwehr über die Kieler Straße und Hitlerstraße zum Horst-Wessel-Platz, wo Pg. Schäffer in kurzen Worten das Leben und Sterben Horst Wessels schilderte und aufforderte seinem Beispiel von Treue nachzueifern.(…)“