Hier wohnten mehrere der in den „Offenborn-Prozessen“ Verurteilten ehem. KPD-Mitglieder: u.a. Karl Haase (Nr. 29), Franz Kristen (Nr. 36) und Hans Due (Nr. 38). Alle Genannten wurden 1935/36 wegen Vorbereitung zum Hochverrat zu mehrjährigen Zuchthausstrafen verurteilt. Der Vorwurf: Sie hatten sich trotz Parteiverbots durch die Nazis weiterhin heimlich getroffen, weiter Partei-Beiträge kassiert und auch Flugblätter […]
An diesem Ort erfährt man etwas über den zivilen Ungehorsam: Hier wohnte seit 1937 eine Frau, die 1944 verhaftet wurde „wegen Abhörens ausländischer Sender.“ Am 01.02.1945 wurde Marie Lorenz zu 2 ½ Jahren Zuchthaus verurteilt; am 16.05.1945 wurde sie aus der Haft entlassen. Literatur: W. Hayatie: 1944 wegen Abhörens von „Feindsendern“ verurteilt. Heute eine […]
Die Zeugen Jehovas – damals nannten sie sich „internationale Bibelforscher-Vereinigung“ (IBV) – wurden bereits in der Weimarer Republik ausgegrenzt. Ab 1933 wurden sie dann vom NS-Regime verfolgt. Die IBV sah sich selbst als unpolitisch an, sie verweigerten den Wehrdienst, lehnten den Hitlergruß ab und enthielten sich von jeglicher Art von Wahlen. Durch die internationale Ausrichtung […]
In Uetersen hielten sich von 1939 bis zum Kriegsende bis zu 1.700 Fremdarbeiter[1] (Zivilarbeiter und Kriegsgefangene) auf. Ausländische Zivilarbeiter, die unter Zwang und Gewaltanwendung im Deutschen Reich zur Arbeit eingesetzt wurden, also keinen Einfluss auf die Beendigung oder die Umstände des Arbeitseinsatzes hatten oder durch mangelhafte Versorgung einer erhöhten Sterblichkeitsrate unterlagen, werden als Zwangsarbeiter[2] bezeichnet. […]
Bis September 1933 war Bernhard Pein Direktor der Ludwig-Meyn-Schule (LMS). Er übernahm 1934 die kommissarische Leitung der Napola in Berlin-Spandau und war Mitglied in verschiedenen NS-Organisationen wie der SA oder dem Nationalsozialistischen Lehrerbund. Zudem war er der Ansicht, der Heimleiter des Internats müsse der SA angehören. Peins Nachfolger Hinrich Apfeld übernahm selbst die Heimleitung und […]
An diesem Ort erfährt man etwas über das Unrecht, das in der Nazi-Zeit geschah. Hier wohnte nach dem Krieg ein Arzt, der in der Nazi-Zeit an der Tötung von psychisch kranken, geistig und körperlich behinderten Menschen beteiligt war. Er war von 1945 bis 1962 im (städtischen) Krankenhaus beschäftigt. In den Beerdigungsregistern der Kirchengemeinde finden sich […]
Gertrud Julie Fanny Kroll, geb. Schwarzbach, wurde am 9.8.1895 in Schleusingen (Thüringen) geboren. Sie zog mit ihrer Familie nach Wedel, da ihr Vater hier Arbeit fand. Gertrud heiratete am 15.5.1920 Johann Julius August Kroll, einen Tischler. Zusammen bekamen sie zwischen 1920 und 1929 fünf Kinder, drei Mädchen und zwei Jungen, von denen nur vier im […]
Franz Hinrich Borchert wurde am 17.3.1912 in Altona geboren. Er war ein Wedeler Arbeiter. Mit seiner Frau Johanna Helene Luise, geb. Tobies, wohnte er in der damaligen Hörnstraße Nr. 1, der heutigen Rudolf-Höckner-Straße. Am 4.9.1936 wurde er wegen seiner Epilepsie in die Heilanstalt Neustadt eingeliefert und verstarb dort, kein halbes Jahr später mit 24 Jahren […]
Karl Timm wurde am 3.10.1919 geboren. Er wuchs in einer Arbeiterfamilie in Wedel unter der Adresse Voßhagen 48 auf. Er hatte vier Geschwister. Sein Vater arbeitete in einer Ölmühle und war ein Nazigegner. Karl Timm wurde nach Kriegsbeginn zur Luftwaffe eingezogen und zum Kanonier ausgebildet. Sein Bruder Gerhard, der 14 Jahre jünger ist, kann sich […]
Helene Johannsen wurde mit dem Namen Struckmeyer am 7.12.1879 in Wedel geboren. Ihre Eltern besaßen eine Schlachterei und einen noch bekannteren Gasthof in der Mühlenstraße in Wedel. Als sie 18 Jahre alt ist, lernt sie Theodor Johannsen kennen. 1899 heiratet sie den Kolonialwaren-Großhändler, der ab 1915 eine Nährmittelfabrik in der Hafenstraße betrieb. Er war ein […]