Eine unbedachte Äußerung auf einer Sylvesterfeier führte für einen Arbeiter zu ernsthaften Konsequenzen. Wie viele andere Quickborner feierte auch Karl Rummel den Jahreswechsel 1937/38 im Gasthaus Schützenhof an der Kieler Straße. Vor der Tür der Gastwirtschaft kam ihm ein Besucher entgegen, der Rummel die Worte „Prost Neujahr“ zurief. Diesen Neujahresgruß erwiderte er, vermutlich durch das […]
Richard Hübener wurde 1894 in Friedrichsgabe geboren.[1]Bundesarchiv Berlin (BArch Berlin), BDC 3100/J0104. Im Ersten Weltkrieg hatte er eine schwere Kriegsverletzung erlitten, die zu einer Beinamputation führte.[2]Zeitzeugengesrpäch mit Frau W., Quickborn, 21.08. u. 10.09.1994. Er war als Arbeiter erwerbstätig und lebte in der Kieler Straße.[3]Verlag A. Beig (Hg.): Adreßbuch für Pinneberg und Umgegend. Pinneberg 1935/36. Zeitweise […]
Der Tierarzt Ernst Albers war nach der Gründung der NSDAP-Ortsgruppe Quickborn der erste Ortsgruppenleiter. Sein Beruf als Tierarzt und die damit verbundenen vielfachen Kontakte zur Landbevölkerung prädestinierten ihn als lokalen Führer der NSDAP. Albers wurde 1891 als Sohn eines Kaufmanns in Tondern geboren. Er hatte vier Geschwister und studierte in Hannover Tiermedizin.[1]Zeitzeugengespräch mit der Tochter […]
An der damaligen „Adolf-Hilter-Straße“, heute Harksheider Weg, wohnte Dr. Gustav Lahrssen mit seiner Familie.[1]Pinneberger Tageblatt (PT), 14.06.1939. Lahrssen wurde 1898 in Meggendorf, Kreis Schleswig, geboren und betrieb in Quickborn eine Zahnarztpraxis. Am 1. Februar 1933 trat Lahrssen mit der Mitglieds-Nr. 1442266 der NSDAP bei[2]Bundesarchiv Berlin (BArch Berlin, BDC 3200/M0068. und wurde Mitglied der SA.[3]PT, 30.08.1933. […]
Ein wesentliches Element der nationalsozialistischen Ideologie war die Propagierung der „Volksgemeinschaft“, in der die Unterschiede zwischen Herkunft, Stand, Beruf, Bildung und Vermögen negiert und ein völkisches Gleichheitsversprechen postuliert wurde. Zur Vermittlung dieses scheinegalitären Gesellschaftsbildes baute die NSDAP ein umfassende Netz von nationalsozialistischen Organisationen auf, die tief in das Alltagsleben der Bevölkerung eingriffen. Eine dieser Organisationen […]
Nach dem am 15. September 1935 erlassenen „Gesetz zum Schutze des deutschen Blutes und der deutschen Ehre“ waren Eheschließungen zwischen Juden und „Staatsangehörigen deutschen oder artverwandten Blutes“ verboten.[1]Reichsgesetzblatt 1935 I, Bl. 1146 f. Um solche Ehen zu unterbinden, mussten heiratswillige Paare vor der Eheschließung bei den Standesämtern ihre „arische“ Abstammung nachweisen. Was passierte nun aber […]
Die heute unscheinbar wirkende Berckholtzstraße am nördlichen Rand Quickborns hieß in früheren Zeiten „Zigeunerweg“. Die Namensgebung lässt sich zurückführen auf die Aufenthaltsbeschränkung von reisenden Roma und Sinti: Als stigmatisierte ethnische Gruppen durften sie nicht im Ort Rast machen, sondern mussten zum Nächtigen mit ihren Wagen vorgegebene Plätze aufsuchen. Für die Landgemeinde Quickborn war dieses der […]
„Staatsfeindliche Äußerungen“ wurden oftmals in Gastwirtschaften getätigt, wo kritische Bekundungen über das politische Geschehen unter Alkoholeinfluss leichter über die Lippen kamen. Einer, der sich in diesem Sinne betätigt hatte, war der 54-jährige Landarbeiter Heinrich Hübener aus Quickborn. Hübener arbeitete in Hemdingen bei einem Landwirt und war am Sonntag, den 15. Oktober 1939 nach einem Friseurbesuch […]
An der Marktstraße in Quickborn befand sich eine Nebenstelle des Arbeitsamtes Elmshorn. Sie war die Anlaufstelle der Arbeitssuchenden aus der Landgemeinde und der näheren Umgebung. In der ersten Hälfte der 1920er Jahre sahen die wirtschaftlichen Verhältnisse in Quickborn noch günstig aus. Zwar war mit der Einstellung der Kriegsproduktion in den Munitions- und Sprengstoffwerken in Quickborn-Heide […]
Im März 1936 beschlossen die Quickborner Gemeindevertreter, den östlich von der Heinrich-Lohse-Straße abzweigende Weg[1]Landesarchiv Schleswig-Holstein, Abt. 320.12 Nr. 1378. in „Scharnhorststraße“ zu benennen.[2]Quickborn-Hasloher Tageblatt, 04.03.1936. Benannt wurde die Straße nach dem preußischen General, Militärtheoretiker und Heeresreformer Gerhard von Scharnhorst (1755 – 1813). Scharnhorst hatte sich mit dem Einfluss der Französischen Revolution auf die erfolgreiche Kriegsführung […]