Kommentar von Harald Kirschninck vom 6. Mai 2017 um 13:56 Uhr
Zur Spur „Stolpersteine in Elmshorn: Alfred Oppenheim”

Guten Tag, mein Name ist Harald Kirschninck. Was genau möchten Sie über Alfred Oppenheim wissen? Ich könnte versuchen, Sie Ihnen zu beantworten. Als Info: In diesem Monat werden zwei Bände von mir über den jüdischen Friedhof und den dort bestatteten Juden und deren Familien erscheinen. Der Titel der beiden Bände lautet: Was können uns die Gräber erzählen? Hierin wird unter anderem auch über Alfred Oppenheim berichtet. Mit freundlichen Grüßen, Harald Kirschninck Guten Abend, ich bedanke mich für Ihre Antwort. Ich bewundere Ihre Arbeit sehr und werde mir die Bücher kaufen, auch wenn das Projekt nächste Woche fertig sein soll. Ich interessiere mich selbst der für das Thema, früher hat mir mein Opa Geschichten erzählt, wie das Leben für ihn als Jude früher war, weswegen mir das Thema sehr am Herzen liegt. Sie haben in ihrem Bericht geschrieben, dass Alfred Oppenheim der "Baron von Oppenheim" und das "schwarze Schaf der Familie" genannt worden ist, was sie leider nicht näher erläutert haben könnten Sie mir das vielleicht erklären ? Liebe Grüße Linda Lizbanova. Guten Morgen, Alfred wurde nach Aussagen seiner Familie als"schwarzes Schaf" bezeichnet, weil er sehr großspurig auftreten konnte und auch sonst nicht den Erwartungen seiner Familie entsprach (Haft, Umgang etc.). Nach Aussage von Rudolf Oppenheim, Rudolf Baum und Christian Rostock. Hier ein kleiner Auszug aus dem ersten Band: "Der Sohn Alfred Oppenheim wurde am 13.5.1897 in Elmshorn geboren. Alfred ging zur „Bismarckschule“ und war anschließend, wie sein Stiefbruder, Soldat im 1. Weltkrieg und stand dafür ebenfalls auf der Gedenktafel der Synagoge (7) und der Gedenktafel für Bismarckschüler, die heute noch existiert. Nach dem Krieg absolvierte er eine kaufmännische Ausbildung. (8) Zu dieser Zeit wohnte er noch in der Kaltenweide 3. Alfred war das „schwarze Schaf“ der Familie. Er wurde in Interviews als “Baron von Oppenheim“ betitelt. (9) 1926 heiratete er Dolly Shuhoke. Sie wohnten in der Grindelallee 62 in Hamburg. (10) Diese Ehe währte nur kurz, da Dolly schon 1931 in Elmshorn verstarb. (11) Im Jahr 1931 befand sich Alfred in Haft. Während eines extra dafür erteilten Hafturlaubs heiratete er noch im Todesjahr von Dolly am 5.5.1931 seine zweite Frau, Margarethe Heine, geb. Schinke. Nach seiner Entlassung aus der Haft wohnten sie in Hamburg in der Grindelallee 62 und 146. (12) 1942 verhaftete man Alfred Oppenheim erneut und brachte ihn in das Gestapo-Gefängnis im Konzentrationslager Fuhlsbüttel. Dort starb er am 6.4.1943. (13) Das KL Fuhlsbüttel, auch Kola-Fu genannt, wurde ab März 1933 auf dem Geländekomplex der Strafanstalt Fuhlsbüttel in Hamburg errichtet und bestand bis zum Ende des Nationalsozialismus im April 1945. Ab dem 4. 9. 1933 wurde es der SS-Bewachung unterstellt und offiziell zum KZ erklärt. Mitte 1936 ordnete Heinrich Himmler die Umbenennung zum Polizeigefängnis an. Es stand unter der Verwaltung der Gestapo. Unter diesem Namen firmierte es bis April 1945. (14) Für Alfred Oppenheim wurde in Elmshorn in der Kaltenweide 3 ein Stolperstein verlegt:

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