Archivwesen im Kreis Pinneberg dringend verbesserungswürdig: Ausstellung und Podiumsdiskussion

Pinneberg. Wer das Forum der Beruflichen Schule des Kreises Pinneberg betritt, kann die 32 Tafeln der Wanderausstellung „Das Gedächtnis unseres Landes – Archive in Schleswig-Holstein“

Bild: Landesarchiv Schleswig-Holstein

 

nicht übersehen. Die Themenkomplexe Verwaltung und Rechtssicherheit, Aufgaben der Archive, Historische Arbeit machen bewusst: Schriftlichkeit ist ein zentrales Grundprinzip demokratischen Verwaltungshandelns und muss zu jedem Zeitpunkt, auch nachträglich überprüfbar sein. Durch die Sicherung von Unterlagen mit zentraler und einzigartiger Bedeutung, wie z.B Grundbücher, Urkunden, Verträge oder Personenstandsunterlagen bieten Archive Rechtssicherheit. Und sie fördern die regionale Kultur und Geschichte über nationale, soziale und ethnische Barrieren hinweg. Ihre Arbeit ist gesetzlich verankert. Seit 1992 müssen entsprechend dem Zuständigkeitsbereich betroffene Stellen alle nicht mehr zur Erfüllung ihrer Aufgaben benötigten Unterlagen dem Archiv anbieten. Da im Kreis Pinneberg nur knapp die Hälfte der Kommunen ein Archiv eingerichtet haben bietet diese Ausstellung die Gelegenheit sich über den Stellenwert dieser unverzichtbaren Einrichtung zu informieren.

 

Die Ausstellung, konzipiert vom Landesarchiv Schleswig-Holstein  und dem Verband schleswig-holsteinischer Kommunalarchivarinnen und -archivare (VKA) kann zu den Öffnungszeiten der Berufsschule ( wochentags von 7.00 Uhr – 15.30 Uhr ) bis zum 28. Februar besucht werden.

 

Der Förderverein Gegen das Vergessen – Spurensuche im Kreis Pinneberg und Umgebung  1933 – 1945 möchte damit eine öffentliche Diskussion für das dringend verbesserungswürdige Archivwesen im Kreis  anregen und bietet zum Abschluss des Ausstellungszeitraumes am

27. Februar mit der Podiumsdiskusion unter dem Motto „Wozu Ortsarchive?“ zum Landesarchivgesetz und zur Archivlandschaft des Kreises Pinneberg dafür die Gelegenheit.

Ab 19.00 Uhr diskutieren im Forum der beruflichen Schule in  Pinneberg

  • Jutta Briel (Archivarin, Gründungsmitglied des Verbandes Schleswig-Holsteinischer Kommunalarchivarinnen und – archivare e.V)
  • Prof. Dr. Dr. Rainer Hering (Landesarchiv Schleswig)

mit den Landtagsabgeordneten aus dem Kreis Pinneberg

  • Annabell Krämer (FDP)
  • Barbara Ostmeier (CDU)
  • Beate Raudies (SPD)
  • Ines Strehlau (Bündnis 90/DIE GRÜEN)

unter der Moderation von Dr. Roland von Ziehlberg

unter anderem die Fragen:

Welchen Stellenwert hat das kommunale Archivwesen in Zukunft?

Welche Vorgaben macht das Landesarchivgesetz?

Wie kann die Archivlandschaft des Kreis Pinneberg weiterentwickelt werden?

Unser Diskussionsangebot richtet sich an die Kommunalpolitiker/innen und in der Verwaltung Beschäftigten der Orte im Kreis Pinneberg, die sich über die Verpflichtungen der Einrichtung von Ortsarchiven aber auch deren Chancen informieren möchten. Sie richtet sich an potentielle Nutzer und Nutzerinnen: an die allgemeine Öffentlichkeit, an Medienvertreter/innen; Historiker/innen, Familienforscher/innen, Lehrkräfte und Schulen.