08.05.2023: „Eine schöne und schmerzliche Erinnerung, gar nicht so einfach“. Veranstaltung in Pinneberg anläslich des Tag der Befreiung

Liebe Pinneberg*innen,
zum dritten Mal werden in diesem Jahr zahlreiche Institutionen, zivilgesellschaftliche
Organisationen und Initiativen den schleswig-holsteinischen Gedenktag zum 8. Mai 1945 zum
Anlass nehmen für Veranstaltungen zur Erinnerung an die Zeit des Nationalsozialismus. 2023 jährt
sich der Tag der Ernennung Adolf Hitlers zum Reichskanzler und damit der Beginn der NSHerrschaft
am 30. Januar 1933 zum 90. Mal.

Auf der Seite des Initiativkreises „Gedenktag 8. Mai in Schleswig-Holstein“ heißt es dazu:
Der 8. Mai 1945 als Datum der bedingungslosen Kapitulation der deutschen Wehrmacht markiert
das Ende des Zweiten Weltkrieges in Europa. Gleichzeitig steht er für die Überwindung der NSDiktatur
und ihrer Verbrechen. So widersprüchlich die historischen Erfahrungen auch waren:
Zusammenbruch, totale militärische Niederlage, Befreiung der überlebenden Verfolgten aus
Konzentrationslagern und Gefängnissen, Katastrophe und „Stunde Null“ – der 8. Mai 1945 ist ein
epochaler Einschnitt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts und nicht zuletzt die Bedingung der
Möglichkeit für eine humane und demokratische Neuorientierung nach den Schrecken von Krieg
und Gewaltherrschaft. Nach intensiven Kontroversen ab Mitte der 1980er Jahre wird der 8. Mai
1945 heute zunehmend als „Tag der Befreiung“ gedeutet.

(https://www.achter-mai-sh.de/)

Der damalige Bundespräsident Richard von Weizsäcker (CDU), der den 8. Mai im Jahr 1985
erstmals „Tag der Befreiung“ nannte, hatte damit ein Tabu in konservativen Kreisen durchbrochen.
Am 19. Juni 2020 erklärte der Landtag den 8. Mai 1945 zum Gedenktag und bekannte sich dazu,
ihn künftig würdig zu begehen.

Seit 2021 wird in Pinneberg zum dritten Mal dieser Gedenktag mit einer öffentlichen Veranstaltung
würdig begangen. Wir – die Initiative „Öffentliche Veranstaltung zum „Tag der Befreiung“ – 8. Mai
in Pinneberg“ haben „Erinnerung“ als Thema unserer diesjährigen Veranstaltung gewählt. Wir
greifen damit zwei gesellschaftliche Diskussionen in der letzten Zeit auf: einmal die Erarbeitung
eines professionellen Konzeptes zur Erinnerungskultur beim Kreis Pinneberg und natürlich die seit
Jahren laufenden Auseinandersetzung um eine Kommentierung der Nazi-Stele am Pinneberger
Bahnhof, die nun mit der Realisierung des Haberland-Entwurfs in eine entscheidende Phase
getreten ist.

Wir wollen mit unserer Veranstaltung die Spendensammlung für diesen Entwurf unterstützen.

Für diesen Abend haben wir ein vielfältiges Programm zusammengestellt. Mit Ulrich Hentschel
konnten wir einen ausgewiesenen Experten zur Erinnerungskultur als Vortragenden gewinnen.
Claus Reichelt wird „Dem Schweigen“ eine Stimme geben, Jugendliche aus dem Geschwister-
Scholl-Haus zeigen einen Film zur Nazi-Stele, den sie produziert haben, Guido Nowak informiert
über die Spendenkampagne zum Haberland-Entwurf und ich berichte über die Ergebnisse meiner
Spurensuche in Pinneberg. Durch die Veranstaltung führt uns Sandra Hollm.

Am Ende laden wir dazu ein, gemeinsam an dem VVN-Denkmal am Rathaus Blumen abzulegen.

Ich freue mich auf die Veranstaltung.

Mit freundlichen Grüßen
Dieter Borchardt
Sprecher der Initiative „Öffentliche Veranstaltung zum „Tag der Befreiung“ – 8. Mai in Pinneberg“

Hier ist der Veranstaltungsflyer.